
Wenn du die Diagnose CED erhalten hast, kann es erst mal eine Herausforderung sein, die Erkrankung in deinen Alltag zu integrieren.
Ein wichtiger erster Schritt ist zu akzeptieren, dass sich einige Dinge ändern werden. Trotz deiner Erkrankung kannst du jedoch deine Lebensqualität hochhalten. Klar, dafür gibt es kein Patentrezept, und es können Phasen kommen, in denen du einfach nur im Bett bleiben möchtest. Aber auch das ist okay und gehört dazu. Wenn du dich an einem solchen Tiefpunk befindest, ist es wichtig, dass du dich nicht nur verkriechst, sondern dir Hilfe suchst - bei deiner Familie, deinen Freund:innen oder deiner Partnerin oder deinem Parter. Sie werden deinen Durchfall nicht lindern und deine Bauchschmerzen nicht wegzaubern. Aber sie können dir dabei helfen, die chronisch-entzündliche Darmerkrankung als einen Teil von dir zu akzeptieren und zu lernen, damit umzugehen. 
Am Wochenende ins Stadion, Karriere machen oder auf Weltreise gehen? Das geht auch mit einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung. Lass dich nicht von der Krankheit abhalten, deine Träumer zu verwirklichen und deinen Hobbys nachzugehen.
Expert:innen waren sich lange uneinig, welche Rolle Sport bei einer CED spielt. Mittlerweile sind sie sich allerdings sicher: Sport trägt nicht dazu bei, einen Schub bei Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa auszulösen. Im Gegenteil: Studien deuten darauf hin, dass sich regelmäßige sportliche Betätigung positiv auf das Wohlbefinden der Betroffenen, den Verlauf der Krankheit und den allgemeinen Gesundheitszustand auswirken kann.1
Sport ist gut für die Gesundheit, dein Körpergefühl und dein Wohlbefinden. Ganz egal, ob du Krafttraining machst, tanzen gehst oder Fußball spielst: Regelmäßige Bewegung hilft dir dabei, negative Stimmungen abzubauen, das Herz-Kreislauf-System zu stärken und das Immunsystem zu unterstützen. Und auch wenn du eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa hast: Sport kann weiterhin ein wichtiger Bestandteil deines Lebens sein. Hör dabei einfach auf dich und dein Körpergefühl.
Wichtig ist, dass du nicht zu schnell zu viel von dir verlangst. Starte stattdessen langsam mit einem angepassten Trainingsplan und trainiere lieber regelmäßig und moderat, statt dich zu sehr zu überanstrengen. Dann können sich die positiven Effekte vom Sport optimal auf deinen Körper auswirken. Übertreibst du es, kann dies jedoch schnell zum Stressfaktor für deinen Körper werden und so einen akuten Schub deiner Morbus-Crohn- oder Colitis-ulcerosa-Erkrankung fördern.
Bei regelmäßiger Betätigung wirst du dennoch eine Leistungssteigerung bemerken, auch wenn du moderat trainierst und die Intensität nur langsam steigerst. Hauptsache, du machst etwas. Wichtig ist allerdings auch, dass du Regenerationsphasen einplanst, die deinem Körper die Möglichkeit geben, sich zu erholen. Deine Ernährung bei Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa solltest du auch deinem Fitnesslevel anpassen. Denn Menschen, die viel Sport treiben, haben einen erhöhten Nährstoffbedarf.
Durch deine CED kann die Nährstoffaufnahme jedoch gehemmt werden, und es kann zu einem Eisen- und Magnesiummangel kommen. Deswegen ist es wichtig, dass du genau auf deine Ernährung achtest und wenn nötig auf Nahrungsergänzungsmittel zurückgreifst.
Wenn du gerade einen Schub hast und an Durchfall und Krämpfen leidest: Lass es ruhig langsam angehen. Auch wenn Sport dir hilft, dich besser zu fühlen, ergibt eine Trainingspause während eines Colitis-ulcerosa- oder Morbus-Crohn-Ausbruches durchaus Sinn. Quäle deinen Körper auf keinen Fall zum Training, wenn du eigentlich lieber auf der Couch bleiben möchtest. Auch durch manche Medikamente, z.B. kortisonhaltige Präparate, kann es zu Einschränkungen kommen.
Das gilt ganz besonders, wenn du ein Stoma hast oder vor Kurzem operiert wurdest. Boxen, Judo oder andere Kampfsportarten arbeiten mit viel Körperkontakt. Da kann es ganz unbeabsichtigt mal zu einem Schlag oder Tritt in den Bauch kommen – daher solltest du hier besonders aufpassen.
Du hast die Diagnose „Morbus Crohn“ oder „Colitis Ulcerosa“ erhalten und nun eine ungefähre Vorstellung davon, was eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung mit deinem Körper macht. Doch möglicherweise haben deine Familie und Freundeskreis noch nie davon gehört und können sich gar nicht vorstellen, wie eine CED das Leben beeinflussen kann.
Viele Menschen sind nach einer CED-Diagnose verunsichert, inwieweit sich die Krankheit auf ihr Leben auswirken wird.
Festivalbesuche, Zelten am See, Marathon laufen oder ein cooles neues Restaurant ausprobieren – ist das mit CED möglich?
Natürlich wirst du an einigen Stellen Kompromisse machen oder auch einmal Verabredungen kurzfristig absagen müssen. Doch deshalb ist es umso wichtiger, dass du deine Möglichkeiten nutzt, wenn es dir gut geht. Denn auch mit einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung kannst du ein erfülltes Leben führen und deine Freizeit aktiv gestalten.
Mit seinen Freund:innen über Verdauungsprobleme wie bei einer CED zu sprechen, kann ganz schön herausfordernd sein und erfordert eine gehörige Portion Mut. Ob du Umfeld einweihst und ihnen von deiner chronisch-entzündlichen Darmerkrankung erzählst oder nicht, bleibt deine persönliche Entscheidung.
Das Thema Verdauung ist in vielen Kulturen tabubehaftet und es ist nicht üblich, über Durchfall, Blähungen und Bauchschmerzen zu sprechen. Allerdings hat es einige Vorteile, wenn du deinen Freundeskreis von deinem Morbus Crohn oder deiner Colitis ulcerosa erzählst


