Inhaltsverzeichnis:
Mit einer Krebsdiagnose steht das Leben Kopf. Ist das der richtige Zeitpunkt, um an seine Ernährung zu denken? Ja, denn eine optimale Versorgung des Körpers mit Nährstoffen und Energie ist jetzt besonders wichtig. Krebszellen verbrauchen nicht nur Energie, sondern können den Stoffwechsel des gesamten Körpers durcheinanderbringen. Übelkeit, Appetitlosigkeit oder Verdauungsprobleme unter Krebstherapien können die Nahrungsaufnahme zusätzlich erschweren. Eine individuelle Ernährungsberatung kann dann hilfreich sein, um ungewollten Gewichtsverlust zu vermeiden. Aber Vorsicht vor sogenannten Krebsdiäten mit meist einseitigen Ernährungsempfehlungen. Diese können den Körper zusätzlich schwächen, statt ihn für den Kampf gegen den Krebs optimal zu versorgen. Stärken Sie sich im Kampf gegen den Krebs mit einer gesunden, vollwertigen und abwechslungsreichen Ernährung und zaubern Sie sich Lebensqualität auf den Teller. Wie das gelingen kann, erfahren Sie hier.
Nicht nur ist jede Krebserkrankung anders und geht mit unterschiedlichen Herausforderungen einher, auch jeder Mensch hat seine persönlichen Vorlieben und Gewohnheiten in puncto Ernährung. Daher ist es nicht verwunderlich, dass nicht alle Ernährungsempfehlungen für alle Menschen mit Krebs gleichermaßen gelten. Eine gefährliche Mangelversorgung sollte aber bei allen Betroffenen vermieden werden. Denn wird der Körper nur unzureichend mit Nährstoffen und Energie versorgt, geht er an seine Reserven und baut Muskel- und Fettmasse ab. Dies reduziert nicht nur die Leistungsfähigkeit der Betroffenen, sondern macht sie auch anfälliger für Infektionen und verschlechtert die Prognose der Krebserkrankung.1
Daher ist es so wichtig, für den Körper belastende Diäten zu vermeiden und das Körpergewicht möglichst stabil zu halten. Das ist gar nicht so einfach. Denn die Krebserkrankung kann eine anhaltende Entzündungsreaktion auslösen, die den Stoffwechsel erhöht, gleichzeitig das Hungergefühl aber herabreguliert.1 Zusätzlich können mit der Krebserkrankung selbst, oder Krebstherapien Verdauungsprobleme oder andere Beschwerden auftreten, die die Nahrungsaufnahme erschweren. Und nicht zuletzt kann der Appetit durch Ängste und Sorge gemindert werden.
Für Menschen mit Krebs sollte Essen eine positive Erfahrung sein, die mit Genuss und nicht mit Zwang oder Schuldgefühlen einhergeht. Eine auf die individuellen Bedürfnisse angepasste Ernährung kann entscheidend dazu beitragen.
Finden Sie hier in unserer Rezeptdatenbank Ideen für Gerichte, die auf die individuellen Bedürfnisse bei Krebs zugeschnitten sind.
Eine eiweißreiche Ernährung hilft, die Muskulatur zu erhalten. Um die empfohlene tägliche Eiweißmenge von etwa 1,2 bis 2 Gramm je Kilogramm Körpergewicht zu erreichen, eignen sich Fleisch, aber auch Eier, Käse und Milchprodukte wie Quark, Frischkäse und Naturjoghurt.2 Weitere wertvolle Eiweißlieferanten sind Hülsenfrüchten wie Linsen, Kichererbsen oder Bohnen, sowie Nüsse oder Getreide.
Wer therapiebedingt an Appetitlosigkeit oder Geschmacksveränderung leidet, sollte besser das essen, was schmeckt, als gar nichts. Selbst wenn es vermeintlich ungesunde Lebensmittel sind.
Wem es schwerfällt, genügend Kalorien zu sich zu nehmen, der kann seine Speisen mit ein bisschen Fett anreichern. Besonders vorteilhaft sind hierbei Omega-3-Fettsäuren mit ihrer entzündungsmildernden Wirkung. Sie kommen in fettreichem Seefisch, wie Lachs oder Hering, sowie in Lein-, Raps- und Walnussöl vor.2
Vielleicht fällt es Ihnen leichter, Ihre Nahrungsaufnahme zu steigern, wenn Sie mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt zu sich nehmen. Platzieren Sie dazu griffbereite Snacks wie Nüsse oder Obst an verschiedenen Stellen in der Wohnung.
Trinknahrung – auch Astronautenkost genannt – ist eine Möglichkeit, zusätzlich Energie und Nährstoffe aufzunehmen, wenn man es nicht schafft, ausreichend Nahrung zu sich zu nehmen. Beispielsweise nach Operationen, bei Schluckbeschwerden oder Schmerzen im Mundraum. Ihr Arzt oder Ihre Ärztin können Ihnen auch spezielle Trinknahrung verschreiben. Sprechen Sie Ihr Behandlungsteam darauf an!
Was steckt hinter der Gewichtszunahme? Möglicherweise kann eine Ursache festgestellt werden, die gezielt behandelt werden kann. Kommt es vielleicht durch Medikamente zu Wassereinlagerungen ins Gewebe oder den Bauchraum? Beeinflusst die Krebstherapie den Hormonhaushalt und verursacht dadurch die Gewichtszunahme? Haben sich Ihre Essgewohnheiten oder körperliche Aktivität verändert? Generell sollte Abnehmen während einer Krebstherapie nicht im Fokus stehen. Viel wichtiger ist es, durch eine ausgewogene Ernährung und Sport bzw. Bewegung die Muskelmasse zu erhalten. Lassen Sie sich nach Abschluss der Therapie beraten, wenn Sie Ihr Gewicht reduzieren möchten.
Wer sich ausgewogen und abwechslungsreich ernährt, versorgt seinen Körper ausreichend mit allen wichtigen Stoffen. In manchen Krankheitssituationen ist dies jedoch nicht möglich. So kann ein Mangel an essenziellen Nährstoffen, Vitaminen oder Spurenelementen entstehen. Wenn der Arzt oder die Ärztin einen Mangel feststellt, wird man Ihnen Nahrungsergänzungsmittel verschreiben.
Wer auf eigene Faust Nahrungsergänzungsmittel einnimmt, riskiert eine Überdosierung und fügt sich eher Schaden zu. Ein Zuviel an Vitamin D kann beispielsweise zu Kopfschmerzen, Erbrechen, Durchfall und im schlimmsten Fall sogar zu einem Nierenschaden führen.3 Deshalb sollte die Einnahme auch in puncto Dosierung nur in Absprache mit Ärzt:innen oder Ernährungsberater:innen erfolgen.
So können beispielsweise Grapefruits, Pampelmusen, Limetten und Bitterorange die Wirkung von Medikamenten zur Chemotherapie (Zytostatika) mindern.4 Während einer Strahlentherapie ist außerdem der Verzehr von größeren Mengen Orangensaft nicht zu empfehlen, da er zu vermehrten Nebenwirkungen an Haut und Schleimhaut führen kann. Ob Sie auf bestimmte Nahrungsmittel verzichten sollten, fragen Sie am besten Ihren behandelnden Arzt oder Ihre Ärztin.
Vorsicht gilt auch bei der Einnahme von Vitamin-C oder -E-Präparaten sowie Beta-Carotin. Diese Antioxidantien können die Wirkung einer Chemo- oder Strahlentherapie abschwächen. Jede Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln sollten Sie immer mit Ihrem Arzt oder Ihre Ärztin absprechen.5
Bitte beachten Sie, dass manche Krebs-Medikamente die Ernährung beeinflussen können. Bestimmte Medikamente, z. B. zur Behandlung von Blasenkrebs, können die Phosphorkonzentration im Blut erhöhen. In diesem Fall kann es sein, dass Ihre behandelnden Ärzt:innen Ihnen eine phosphatarme Ernährung empfehlen. Viel Phosphat ist beispielsweise in Fleisch, Nüssen und Samen oder Hülsenfrüchten enthalten, außerdem in verarbeiteten Lebensmitteln, die Sie besser meiden sollten: z. B. Colagetränke, Schmelzkäsezubereitungen oder Fertigbackwaren. Mit einer pflanzenbasierten, frisch zubereiteten Ernährung und dem weitgehenden Verzicht auf verarbeitete Lebensmittel können Sie Ihre Phosphoraufnahme senken.67
Auch bei einer Krebserkrankung sollten Sie versuchen, sich gesund und ausgewogen zu ernähren. Dabei können Ihnen die Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) helfen.8 Die Empfehlungen berücksichtigen zwar nicht die Besonderheiten einer Krebserkrankung, geben aber eine gute Übersicht über die Grundlagen einer gesunden Ernährung. Die Essgewohnheiten schrittweise zu optimieren, kann sich positiv auf das Wohlbefinden und die Gesundheit auswirken. Versuchen Sie dabei das Thema Ernährung positiv zu besetzen und setzen Sie sich nicht mit einer radikalen Ernährungsumstellung unter Druck. Manchmal ist weniger mehr.
Täglich:
Ein- bis zweimal pro Woche:
Allgemein:
Welche Beschwerden können rund um die Ernährung bei Krebs auftreten und wie können sie gelindert werden? Probieren Sie aus, welche Tipps und Hausmittel Ihnen persönlich guttun – denn leider gibt es kein Patentrezept, das für alle gleichermaßen funktioniert. Bei Beschwerden wenden Sie sich zusätzlich an Ernährungsexpert:innen.
Viele Menschen mit Krebs würden gerne essen, können es aber nicht. Der Appetit fehlt. Das kann daran liegen, dass einem die unsichere Situation sprichwörtlich auf den Magen schlägt, aber auch, dass der Krebs durch seinen Einfluss auf den Stoffwechsel das Hungergefühl unterdrückt. Zusätzlich können andere Beschwerden wie Geschmacksstörungen die Appetitlosigkeit verstärken.
Tipp 1: Bitter macht Appetit
Nutzen Sie die anregende Wirkung von Bitterstoffen in Tonic Water, Bitter Lemon oder verschiedenen Tees – beispielsweise Pfefferminze, Ingwer- oder grünen Tee.
Tipp 2: Hauptsache Essen
Wenn Sie unter Appetitlosigkeit leiden, essen Sie, worauf Sie am ehesten Appetit haben – auch wenn es vermeintlich ungesunde Lebensmittel sind.
Tipp 3: Viele kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt
Vielleicht schaffen Sie es mit vielen kleinen Mahlzeiten über den Tag verteilt, insgesamt mehr zu sich zu nehmen.
Tipp 4: Bewegung macht hungrig
Leichte Aktivitäten – am besten an der frischen Luft – bringen den Appetit in Fahrt.
Tipp 5: Angenehme Atmosphäre ohne Druck
Ein schön gedeckter Tisch, angenehme Musik, gute Gesellschaft – vielleicht hilft Ihnen das, den Appetit anzuregen.
Tipp 6: Eine Tasse Brühe
Löffeln Sie Fleischbouillon, um den Appetit anzukurbeln.
Bei einer Krebserkrankung gibt es viele Gründe für Übelkeit. Neben Medikamenten und insbesondere Chemotherapeutika können Stoffwechselveränderungen und die Krebserkrankung selbst Übelkeit auslösen. Kommt es zu Erbrechen, muss auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden.
Tipp 1: Mit Muße essen
Nehmen Sie sich Zeit für Ihre Mahlzeiten.
Tipp 2: Weniger, dafür häufiger
Bevorzugen Sie viele kleine Portionen anstatt wenige große.
Tipp 3: Scharfe Knolle
Ingwer roh gegessen, Ingwertee oder auch Ginger Ale können gegen Übelkeit helfen.
Tipp 4: Angenehme Gerüche
Wenn Gerüche die Übelkeit verstärken, wählen Sie Lebensmittel mit wenig Eigengeruch. Häufiges Lüften, Duftkerzen oder ein Spaziergang an der frischen Luft können dann helfen.
Tipp 5: Antiemetika
Es gibt Medikamente gegen Übelkeit. Sprechen Sie bei Bedarf Ihr Behandlungsteam darauf an.
Wunde Stellen im Mund treten häufig im Rahmen einer Chemo- oder Strahlentherapie auf. Sie können sehr unangenehm und schmerzhaft sein. Dadurch wird Essen zur Herausforderung. Um die Beschwerden zu lindern, können folgende Tipps hilfreich sein:
Tipp 1: Mundhygiene ist wichtig
Um Entzündungen im Mund vorzubeugen, sollten Sie während einer Chemo- oder Strahlentherapie Zähne und Co. sorgfältig pflegen – am besten mit einer weichen Zahnbürste. Liegen bereits Entzündungen vor, können Sie dafür eine Munddusche und medizinische Wattestäbchen nutzen. Zusätzlich können Mundspülungen ohne Alkohol Linderung verschaffen.
Vor Therapiebeginn gilt: Eine professionelle Zahnreinigung schafft gute Voraussetzungen, Entzündungen vorzubeugen. Anstehende Zahnbehandlungen unbedingt vorher abschließen sowie scharfe Kanten an Zähnen oder Zahnersatz begradigen lassen. Außerdem sollen Zahnprothesen gut sitzen und regelmäßig sorgfältig gereinigt werden.
Tipp 2: Weich statt hart
Verzichten Sie auf frisches Brot mit krosser Kruste, pürieren Sie ggf. Ihre Speisen oder nehmen Sie weiche, flüssige Gerichte zu sich.
Tipp 3: Aua, heiß
Verzichten Sie auf heiße Speisen und Getränke. Diese können die Mundschleimhaut zusätzlich reizen.
Tipp 4: Nein zu sauer und scharf
Meiden Sie säurehaltige Früchte wie Ananas, Zitrusfrüchte oder saure Beeren, scharfe Gewürze oder stark gesalzene Nahrungsmittel.
Tipp 5: Trinknahrung bei Bedarf
Wenn Sie kaum etwas essen können, greifen Sie vorübergehend zu hochkalorischer Trinknahrung, damit Ihr Körper gut versorgt ist.
Fließt Mageninhalt in die Speiseröhre zurück, entsteht durch die Reizung ein brennender Schmerz in der Magengegend. Das kann für die Betroffenen sehr unangenehm sein.
Tipp 1: Langsam und gründlich
Kauen Sie sorgfältig und essen Sie ohne Hast.
Tipp 2: Keine Extreme
Besonders fette, zuckrige, scharfe oder saure Speisen können Sodbrennen verstärken. Aber auch Kaffee, schwarzer Tee, Schokolade, viel Kohlensäure und Alkohol können die Beschwerden verschlimmern.
Tipp 3: Einfaches Hausmittel
Mandeln und Nüsse können überschüssige Magensäure binden – unbedingt gut kauen.
Tipp 4: Leicht erhöht schlafen
Schlafen Sie mit dem Oberkörper leicht erhöht, das kann gegen Sodbrennen helfen.
Tipp 1: Viel trinken
Um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen, trinken Sie am besten zwei bis drei Liter täglich. Bei ausgeprägten Beschwerden kann der Einsatz von Elektrolytlösungen sinnvoll sein.
Tipp 2: Stopp von innen
Kakao, schwarzer und grüner Tee, dunkle Schokolade und Blaubeeren wirken stopfend. Flohsamenschalen können mit ihrer stuhlregulierenden Wirkung ebenfalls helfen.
Tipp 3: No-Go
Meiden Sie Milchzucker (alle Milchprodukte, aber auch in Fertigprodukten), Zuckeraustauschstoffe wie Sorbit, Xylit, Laktit, Maltit, Mannit und Isomalt. Setzten Sie stattdessen auf laktosefreie Produkte und Hausmittel wie Zwieback, Bananen, Äpfel und Karotten.
Tipp 1: Prost
Trinken Sie ausreichend, mindestens zwei Liter täglich sollten es sein.
Tipp 2: Ein Hoch auf die Ballaststoffe
Haferflocken, Müsli, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte (wie z. B. Linsen oder Bohnen), Gemüse und Obst – damit bringen Sie die Verdauung auf Trab.
Tipp 3: Gutes für den Darm
Milchsäurebakterien in Joghurt, Sauerkraut oder Sauerkrautsaft liefern den Darmbakterien Futter und können die Verdauung ankurbeln. Auch andere Probiotika können sich positiv auf das Darmmikrobiom auswirken und die Beschwerden lindern.
Wird nach einer Strahlenbehandlung im Kopfbereich zu wenig Speichel produziert, tritt Mundtrockenheit auf. Hier können folgende Tipps helfen:
Tipp 1: Speichelfluss anregen
Regen Sie den Speichelfluss mit Bonbons oder Kaugummis, aber auch Zitronenlimonade oder säuerlichem Obst an. Bei Schleimhautentzündungen oder wenn Sie unter einem sauren Geschmack im Mund leiden, ist dies keine gute Idee.
Tipp 2: Anfeuchten
Trinken Sie regelmäßig kleine Schlucke, um Ihren Mund feucht zu halten. In der Apotheke erhalten Sie zusätzlich Speichelersatzprodukte, die dabei helfen können.
Essen und Trinken ist mühsam, wenn Kau- oder Schluckbeschwerden auftreten. Was kann dann helfen?
Tipp 1: Konzentration auf Essen
Nehmen Sie sich Zeit für Ihre Mahlzeiten und schlucken Sie kleine Mengen bewusst, ohne sich ablenken zu lassen.
Tipp 2: Lieber weiche als harte Speisen
Wählen Sie weiche, dickflüssige oder pürierte Kost anstatt harter, krümeliger oder klebriger Lebensmittel. Diese lassen sich einfacher kauen und schlucken.
Tipp 3: Getränke angedickt und mit Strohhalm
Verschlucken Sie sich bei Getränken, probieren Sie, mit einem Strohhalm zu trinken. Alternativ können Flüssigkeiten mit speziellen Mitteln aus der Apotheke angedickt werden.
Hier erfahren Sie mehr zu Geschmacksveränderungen bei Krebs.
Ist Ihnen die Lust am Essen wegen Übelkeit, Appetitlosigkeit oder anderen Beschwerden vergangen? Haben Sie dadurch Körpergewicht verloren? Spätestens dann sollten Sie sich von einer professionellen Ernährungsberatung unterstützen lassen, um die Gefahr einer drohenden Mangelernährung abzuwenden.
Wichtig zu wissen: Krankenkassen beteiligen sich häufig an den Kosten für eine professionelle Ernährungsberatung oder übernehmen sie sogar komplett. Erkundigen Sie sich bei Ihrer Krankenkasse nach den Voraussetzungen.
Sie sind auf der Suche nach einer Ernährungsberatung?
Auf den Seiten BerufsVerband Oecotrophologie e. V. (VDOE) und Verband der Diätassistenten – Deutscher Bundesverband e. V. finden Sie qualifizierte Expert:innen in Ihrer Nähe.
Eine Chemotherapie ist eine enorme Herausforderung für den Körper und kann mit Nebenwirkungen einhergehen. Um den Körper bestmöglich zu unterstützen, sollte er mit ausreichend Flüssigkeit, Energie und Nährstoffen versorgt werden, ohne ihn zu belasten. Hierzu eignen sich leicht verdauliche Speisen. Betroffene berichten, dass sie Suppen, Shakes und Smoothies kurz vor und während der Chemotherapie als wohltuend empfunden und besser vertragen haben. Flüssige Nahrungsmittel können zusätzlich dabei helfen, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Dies ist besonders wichtig bei Chemotherapien, die über die Niere ausgeschieden werden. Genaue Informationen über Ihre empfohlene Trinkmenge erhalten Sie von Ihrem Behandlungsteam. Generell sollte in der Behandlungsphase rund um die Chemotherapie das gegessen werden, was schmeckt. Natürlich ist langfristig eine ausgewogene und gesunde Ernährung anzustreben, aber in der Situation gilt es zusätzlichen Druck durch eine radikale Ernährungsumstellung zu vermeiden. Denn Chemotherapien richten sich nicht nur gegen Krebszellen, sondern auch gesunde Zellen, die sich besonders schnell teilen. Dazu gehören unter anderem die Zellen der Mund- und Darmschleimhaut. Dadurch kann es während der Behandlung zu typischen Nebenwirkungen wie Entzündungen im Mund, Geschmacksveränderungen, einem trockenen Mund sowie zu Durchfall oder Verstopfung kommen. Auch Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit und allgemeine Schwäche sind häufig.
Was gegen diese Beschwerden helfen kann, finden Sie hier.
Nach einer Krebsbehandlung ist es an der Zeit, die körperlichen Reserven wiederaufzubauen. Versuchen Sie, sich ausgewogen und nährstoffreich zu ernähren, genau so, wie es auch für gesunde Erwachsene empfohlen ist. Versuchen Sie, Essen zu genießen. Bestehen bei Ihnen Beschwerden im Zusammenhang mit der Ernährung, sollten Sie diese bei Ihrer Ernährung weiterhin berücksichtigen. Sind die Beschwerden sehr störend, kann dies der richtige Zeitpunkt für eine professionelle Ernährungsberatung sein.
Mit der richtigen Ernährung Krebs heilen? Diese Vorstellung klingt verlockend – und für manch einen sogar naheliegend. Schließlich spielt die Ernährung bei der Prävention und Behandlung vieler Krankheiten eine wichtige Rolle. Deshalb setzen viele Menschen, die an einer Krebserkrankung leiden, sowie ihre Angehörigen ihre Hoffnung auf sogenannte Krebsdiäten oder Nahrungsmittel mit vermeintlich heilender Wirkung. Dafür gibt es jedoch keine wissenschaftlichen Belege.
Eines vorneweg: Mit der Ernährungsweise allein lässt sich Krebs nicht heilen. Im Licht der Wissenschaft betrachtet entpuppen sich sogenannte Krebsdiäten nicht nur als unwirksam, sie können für viele Betroffene sogar zur Gefahr werden.2
Trotzdem begegnen jedem, der danach sucht, zahlreiche Krebsdiäten – sei es in den Medien, im Internet oder auf den Instagram- und Facebook-Präsenzen vieler Blogger:innen: Wer hat noch nicht von der Ketogenen Diät gehört? Auch die Krebsdiät nach Budwig oder Coy, Gerson-Diät oder die „Krebskur total“ nach Breuß zählen zu den populärsten Krebsdiäten. Häufig werden sie jedoch von nicht-qualifizierten Personen und Einrichtungen mit wirtschaftlichen Interessen entwickelt.9
Viele Krebsdiäten beruhen auf einseitigen Ernährungsempfehlungen und strikten Verboten. Denn was passiert, wenn wir uns beispielsweise 42 Tage ausschließlich von Saft ernähren und Kohlenhydrate von unserem Speiseplan verbannen? Wir nehmen ab.
Damit steigt gleichzeitig auch die Gefahr einer Unterversorgung mit wichtigen Nährstoffen. Für Krebspatient:innen bedeutet dies ein hohes Risiko: So kann sich ein starker Gewichtsverlust negativ auf die Behandlungsaussichten, die Lebensqualität und letztendlich auf die Lebenserwartung auswirken.1
Im Folgenden erhalten Sie einen Überblick über die häufigsten Krebsdiäten – insbesondere darüber, welche Besonderheiten in der Ernährung damit einhergehen. Manche Empfehlungen klingen einleuchtend einfach. Grundsätzlich lassen sich Krebsdiäten in zwei Gruppen unterteilen: Eine Gruppe macht ein Zuviel oder einen Mangel an Nahrungsbestandteilen für die Krebserkrankung verantwortlich. Daraus entspringen Krebsdiäten, die darauf abzielen, den Körper zu entgiften oder verstärkt mit bestimmten Nährstoffen zu versorgen. Die andere Gruppe versucht, den Krebs auszuhungern. Idee ist es, den Stoffwechsel der Tumorzellen durch die Ernährung zu beeinflussen. Grundlage ist die Annahme, dass der Stoffwechsel von Krebszellen zur Energiegewinnung viele Kohlenhydrate, insbesondere Zucker (Glukose), benötigt. Leider zeigen Experimente mit Krebszellen, dass sich deren Stoffwechsel beim Zuckerentzug ändert. Er passt sich sogar an die neue Situation an (Adaption) und gewinnt aus den Abbauprodukten von Fett (Keton- und Lactatkörper) Energie, wodurch es zu einem vermehrten Wachstum von Tumorzellen kommen kann.10 Hinterfragen Sie daher die empfohlenen Maßnahmen von Krebsdiäten und behalten Sie immer die damit verbundenen Auswirkungen auf den Körper im Blick.
Grundlage für diese Krebsdiät ist folgende Annahme: Krebszellen können sich ausschließlich von fester Nahrung ernähren. Menschen jedoch genüge auch nur flüssige Nahrung. Deshalb empfiehlt Rudolf Breuß in seiner „Krebskur total“, 42 Tage lang anstelle von fester Nahrung, Gemüsesäfte und Tees zu sich zu nehmen. Bei diesem strengen Fasten, denn nichts anderes ist diese Diät, verzichtet man auf wichtige Nährstoffe wie Eiweiß oder Fett. Mangelernährung droht. Da Breuß dazu rät, während des Fastens auch auf medizinische Behandlungen zu verzichten, birgt die „Krebskur total“ ein weiteres Risiko: Die Therapie wird möglicherweise zu spät begonnen oder unterbrochen.29
Die Ernährungsempfehlungen der Pharmakologin und Heilpraktikerin Dr. Johanna Budwig fußen auf folgender Theorie: Ein Mangel an mehrfach ungesättigten Fettsäuren (Alpha-Linolensäure und Linolsäure) verursacht Krebs. Daher gilt es diesen Mangel mit einer sogenannten Öl-Eiweiß-Kost auszugleichen. Die Budwig-Diät empfiehlt viel Leinöl mit einem hohen Anteil an Alpha-Linolensäure und Quark als Eiweißlieferant zu sich zu nehmen. Frisches Obst und Gemüse gehören ebenfalls zu den empfohlenen Nahrungsmitteln. Während Fleisch, Genussmittel wie Kaffee oder Alkohol und Fertigprodukte nicht auf dem Speiseplan stehen. Positiv bei dieser Ernährungsweise ist: Sie enthält keine Fertigprodukte und Transfettsäuren, verbietet allerdings einige Lebensmittelgruppen. Durch die einseitige fett- und energiereiche Ernährung steigt zum einen die Gefahr für Übergewicht, zum anderen kann eine Unterversorgung mit anderen wichtigen Nährstoffen (= Mangelernährung) entstehen. Eine positive Wirkung der Öl-Eiweiß-Diät nach Budwig in der Krebstherapie ließ sich wissenschaftlich bislang nicht belegen, da die aktuelle Datenlage unzureichend ist.29
Laut der Coy-Diät können Krebspatient:innen durch eine kohlenhydratarme und fettreiche Kost verhindern, dass der Tumor wächst und sich ausbreitet. Auch hier liegt die Annahme zugrunde, dass man mit dem Verzicht auf Kohlenhydrate dem Tumor die Grundlage zur Energiegewinnung nimmt.9
Neben dem Verzicht auf Kohlenhydrate empfiehlt Coy teilweise kostspielige Nahrungsergänzungsmittel wie Tocotrienol (Form von Vitamin E), sekundäre Pflanzenstoffe, Omega-3-Fettsäuren, mittelkettige Fettsäuren und Laktat. Durch die stark reduzierte Aufnahme von Kohlenhydraten werden dem Körper wichtige Energiequellen genommen, was eine Mangelernährung begünstigen kann. Da die Wirksamkeit dieser Ernährungsweise zudem nicht wissenschaftlich belegt ist, ist deren Anwendung nicht empfehlenswert.9
Die Gerson-Diät verfolgt das Ziel, Natrium auszuscheiden und gleichzeitig Kalium zuzuführen, da bei einer Krebserkrankung das Verhältnis der Blutsalze Natrium und Kalium gestört sei. Zur „Entgiftung“ werden frisch gepresste Obst- und Gemüsesäfte, Vollkornprodukte, Kartoffeln, Haferflocken und salzloses Roggenbrot eingesetzt. Zudem sollen Schilddrüsen- und Leberextrakte sowie Infusionen mit Kalium den Stoffwechsel anregen. Allerdings können bei dieser Therapieform schwerwiegende Komplikationen, wie lebensbedrohliche Entgleisungen der Blutsalze, Organversagen und Sepsis auftreten. Aufgrund dieser Risiken und der fehlenden wissenschaftlichen Evidenz wird die Gerson-Diät nicht für die Krebstherapie empfohlen.1011
Um die Oxidationsvorgänge im Körper und den Stoffwechsel positiv zu beeinflussen, rät Cornelius Moerman zu einer vegetarischen Ernährung. Zu dieser gehören auch Milchprodukte und Eier. Darüber hinaus sollen sich Krebspatient:innen ergänzend mit den Vitaminen A, C, D, E und B sowie Zitronensäure, Jod, Schwefel und Eisen versorgen. Die Wirkung dieser Krebsdiät ist jedoch nicht belegt:12 Keines der genannten Vitamine oder Nahrungsergänzungsmittel konnte das Leben nachweislich verlängern. Im Gegenteil: Zwar scheidet unser Körper überschüssige Mengen oft einfach aus, manche Substanzen wie Vitamin A, E und Betacarotin können bei einer Überdosierung jedoch auch Schäden verursachen. Im schlimmsten Fall können sie sogar das Leben verkürzen anstatt es – wie beabsichtigt – zu verlängern.13 Deswegen sollten Sie die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln in jedem Fall vorher mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin besprechen.
„Ein Leben lang Rote Bete“ – dieses Motto bildet die Basis für Seegers Rote-Bete-Kur gegen Krebs. Er rät dazu, neben einer ausgewogenen Mischkost täglich frische Rote Bete zu sich zu nehmen: ein bis zwei Kilo um genau zu sein. Auch der Arzt Paul Gerhardt Seeger hat für seine Theorie eine Erklärung: Demnach soll eine gestörte Zellatmung zur Entstehung von Krebs führen. Dadurch steigt angeblich der Milchsäuregehalt in der Zelle an, was wiederum zu einer Übersäuerung führen soll. Nach Seegers lässt sich die Zellatmung durch den Saft von Roter Bete wieder anregen.
Diese Theorie gilt heute als widerlegt. Außerdem enthält Rote Bete viel Nitrat, selbst aus Bio-Anbau. Dieses wandelt der Körper in das gesundheitsschädliche Nitrit um. Der hohe Anteil an Roter Bete kann zu einer einseitigen Ernährung führen und damit zu einem Ungleichgewicht an Nährstoffen.11
Im Fokus dieser Ernährungsweise stehen eiweiß- und fettreiche Lebensmittel. Auch die „Ketogene Diät“ beruht auf der Annahme, dem Krebs durch den Verzicht auf Kohlenhydrate und Zucker die Nährstoffe für weiteres Wachstum zu entziehen. Nach der Warburg-Hypothese können Tumorzellen ihre Energie nur aus Zuckern und Kohlenhydraten gewinnen. Mit dem Einschränken der Kohlenhydrate sei dies nicht mehr möglich. Außerdem soll sie den Effekt einer Chemo- und Strahlentherapie verstärken. Es gibt jedoch keine fundierten Beweise für die Wirksamkeit dieser Diät. Das strikte Weglassen von Kohlenhydraten kann eine Mangelernährung begünstigen.911
Heilfasten bedeutet, bewusst auf Nahrung zu verzichten. Je nach Diätform nimmt die fastende Person nur ausgewählte Nahrungsmittel auf – beispielsweise beim Saft-, Molke-, Tee- oder Früchtefasten. Auch die „Krebskur total“ nach Breuß zählt zu den verschiedenen Formen des Fastens. Allen gemeinsam liegt folgende Idee zugrunde: Durch den Verzicht soll sich der Körper regenerieren und eine seelische Reinigung erfolgen.
Leider lassen sich die Wirkungen des Heilfastens nicht wissenschaftlich belegen – vor allem das häufig erwähnte Entschlacken des Körpers. Dazu kommt, dass eine Heilfastenkur auch die Wirkung von Medikamenten mindern kann. Für Krebspatient:innen eignet sich eine Heilfastenkur nicht, zumindest nach den Leitlinien der Ärztegesellschaft für Heilfasten & Ernährung e. V. Demnach sind Krebserkrankungen als „Risikoindikation“ einzustufen.11
In der Alternativmedizin gelten Aprikosenkerne als krebsheilend, weil sie Amygdalin enthalten. Eine andere Bezeichnung dafür lautet Vitamin B17. Ein Mangel daran löst angeblich Krebs aus. Doch dabei handelt es sich um kein echtes Vitamin.
Wenn unser Körper Amygdalin verdaut, wird unter anderem Blausäure (Cyanid) freigesetzt. Diese wirkt auf den Körper toxisch. Daraus speist sich eine weitere Theorie: Demnach kann Blausäure in Tumorzellen im Gegensatz zu gesunden nicht entgiftet und ausgeschieden werden.14 Diese Theorie ist jedoch nicht wissenschaftlich belegt.
Ob bei Hautreizungen oder zur Pflege von Wunden – Honig gilt seit der Antike als bewährtes Heilmittel. Es gibt jedoch keine wissenschaftlichen Belege dafür, dass Honig und andere Bienenprodukte wie Propolis (Bienenharz) und Gelee Royale (Futter der Bienenkönigin) eine heilsame Wirkung bei Krebs haben. Einige Untersuchungen an Tieren und im Reagenzglas weisen darauf hin, dass diese Krebszellen am Wachsen hindern oder zerstören können. Ungeklärt ist jedoch, ob diese Wirkung auch im menschlichen Körper möglich ist.
Bei Menschen mit Tumoren im Kopf-Hals-Bereich, die eine Chemo- oder Strahlentherapie erhalten, kommt es häufig zu Entzündungen der Mundschleimhaut. Laut einigen – nicht besonders aussagekräftigen – Studien können Honig und Co. diese Entzündungen hemmen oder Beschwerden mildern.15
Lassen Sie sich Honig schmecken, doch Achtung bei Gelee Royale und Propolis: Es kann zu allergischen Reaktionen kommen!
Immer wieder kursieren Gerüchte, dass das in Kurkuma enthaltene Curcumin Krebs bekämpfen oder dem sogar vorbeugen könne. Doch was steckt dahinter? Zum einen gibt es Forschungen an Krebszellen, die belegen, dass Curcumin deren Wachstum hemmen und den Zelltod auslösen kann. Jedoch konnten bis jetzt keine Studien an Krebspatient:innen belegen, dass die Verabreichung von Kurkuma zusätzlich zu Krebstherapie den Gesundheitszustand nachweislich verbessert.16
Kurkuma wird im Allgemeinen gut vertragen, es treten nur wenige Nebenwirkungen auf. Jedoch kann das Gewürz zu Wechselwirkungen mit anderen Krebstherapien führen. Deshalb sollten Betroffene auf das Gewürz lieber verzichten.16
Wie lässt sich eine ausgewogene Ernährung im Alltag umsetzen? Noch dazu, wenn neben und nach der Krebstherapie Termine anfallen und die Zeit knapp wird oder es durch Nebenwirkungen der Therapie schwierig ist, sich selbst zu versorgen. In dieser Rubrik finden Sie und Ihre Angehörigen zahlreiche Tipps für jeden Tag, die Ihnen helfen können, sich trotzdem gesund zu ernähren.
Besonders frisch und aromatisch sind Lebensmittel, wenn sie regional und saisonal gekauft werden. Sie haben meist kürzere Transportwege, werden reifer geerntet und schmecken oft besser. Hierzu lohnt sich der Gang auf den Wochenmarkt, oder direkt zum Erzeuger. Es gibt aber auch Angebote, bei denen die Abo-Kiste direkt nach Hause geliefert wird. Das vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz (BMEL) eingeführte „Regionalfenster“ gibt eine gute Übersicht, ob wirklich regional drin ist, wo es draufsteht.17 Denn die Begriffe „regional“ oder „heimisch“ sind nicht geschützt. Hier erfahren Sie, welche Nahrungsmittel gerade Saison haben.
Sich ausgewogen zu ernähren, kann insbesondere für Alleinstehende während und nach einer Krebstherapie zur Herausforderung werden. Wenn die Zeit knapp wird, weil beispielsweise viele Arzt- und Behandlungstermine anstehen. Oder wenn Sie sich infolge der Therapie zu erschöpft fühlen, um selbst einzukaufen und zu kochen. Mit folgenden Tipps schaffen Sie es, mit möglichst wenig Aufwand sich selbst gut zu versorgen.
Kochen Sie entweder komplette Gerichte, die Sie nach dem Abkühlen ins Gefrierfach packen, oder einzelne Komponenten vor. Viele Nahrungsmittel wie Nudeln, Reis oder Kartoffeln halten sich gekühlt mehrere Tage und bieten somit eine gute Grundlage für ein schnelles Gericht. Wenn Sie Gemüse putzen und kleinschneiden, können Sie dies gleich für mehrere Gerichte im Voraus machen. Es lässt sich gut im Kühlschrank aufbewahren oder einfrieren. Mit dieser Methode liegen sie voll im Trend. Denn „Meal Prep“ oder „Meal Prepping“, die Kurzversion von „meal preparation“ zu Deutsch Essensvorbereitung erfreut sich zunehmender Beliebtheit, bei allen die sich mit etwas Planung und Vorbereitung im Voraus gesund ernähren wollen.
Ein Lebensmittelvorrat, auf den Sie an schlechten Tagen zurückgreifen können, lohnt sich. Hier eine Liste an Lebensmitteln, die sich dafür eigenen:
Wenn es Ihnen nicht möglich ist, selbst zu kochen, nutzen Sie das Unterstützungsangebot „Essen auf Rädern“. Meist können diese Angebote auch nur vorübergehend in Anspruch genommen werden. Es gibt viele Anbieter, die fertig zubereitete Mahlzeiten nach Hause liefern. Meist gibt es eine große Auswahl verschiedener Gerichte. Außerdem können Sie dabei angeben, ob eine Nahrungsmittelunverträglichkeit vorliegt oder Rücksicht auf eine besondere Ernährungsweise wie etwa bei Diabetes genommen werden muss. Die Kosten müssen Sie in der Regel selbst übernehmen.18 Alternativ können Sie auch auswärts essen gehen. Viele Restaurants oder Kantinen bieten beispielsweise mittags preiswerte Gerichte oder Menüs an.
Sie können krankheitsbedingt weder kochen noch andere Hausarbeiten erledigen? In diesem Fall besteht die Möglichkeit, zeitweise eine Haushaltshilfe zu beschäftigen oder einen ambulanten Pflegedienst zu beauftragen, Sie zu unterstützen. Wenden Sie sich zum Beispiel an Ihre Krankenkasse oder an den Sozialdienst in dem Krankenhaus, in dem Sie in Behandlung sind.2
Wenn Sie über ein stabiles soziales Netz verfügen, können Sie vielleicht Unterstützung von Familienangehörigen, Freund:innen oder Nachbar:innen erhalten: Die meisten freuen sich, wenn sie helfen können und bringen gerne ein selbstgekochtes Essen vorbei oder übernehmen Einkäufe oder einen Teil der Hausarbeit.
Eine Krebserkrankung ist auch für Angehörige emotional sehr belastend. Viele möchten ihren Lieben etwas Gutes tun, sie umsorgen und mit selbst zubereiteten Mahlzeiten unterstützen. Umso frustrierender kann es sein, wenn das aufwendig gekochte Essen nicht gegessen wird, oder die Erkrankten weiter Gewicht verlieren. Machen Sie Ihren Angehörigen in dieser Situation keine Vorwürfe, sondern zeigen Sie Verständnis. Denn die Betroffenen wollen meist essen, können es aber nicht. Die Krebserkrankung hat den Stoffwechsel und das Hungergefühl durcheinandergebracht oder zahlreiche Beschwerden wie Übelkeit, Verdauungsproblemen und Co. können zusätzlich den Appetit schmälern. Sprechen Sie mit Ihren Angehörigen und fragen Sie nach Ihren Wünschen und Problemen, suchen Sie gemeinsam nach Lösungen. Hier Anregungen, was dann helfen kann:
Machen Sie sich bewusst: Geschmacksveränderungen treten häufig auf. Weder Ihre Kochkünste noch der böse Wille der erkrankten Person sind die Ursache von ablehnendem Verhalten.
Stundenlang gekocht und es wurde kaum etwas gegessen? Beziehen Sie es nicht auf sich, wenn die betroffene Person das liebevoll zubereitete Essen ablehnt.
Loben Sie die betroffene Person für jede noch so kleine Portion, die sie gegessen hat.
Zwingen Sie die betroffene Person nicht zum Essen. Das verdirbt nur den Appetit.
Servieren Sie kleine Portionen zu den Mahlzeiten und bieten Sie zwischendurch unaufdringlich Snacks an.
Versetzen Sie sich in die Situation der betroffenen Person. Vielleicht denken Sie an Ihre letzte Magen-Darm-Infektionen, wenn Ihnen zum Essen und Trinken viel zu übel war.
Schmökern Sie gemeinsam mit der betroffenen Person in Kochbüchern und lassen Sie sich für die nächsten Mahlzeiten inspirieren.
Hochkalorische Trinknahrung kann eine schnelle Hilfe sein, um den Körper mit ausreichend Energie zu versorgen und ist in verschiedenen Geschmacksrichtungen erhältlich. Auch weitere Maßnahmen im Alltag können helfen: Versuchen Sie, mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt zu essen, statt sich auf wenige große zu konzentrieren. Reichern Sie Ihre Speisen mit zusätzlichen Kalorien an – zum Beispiel durch einen Extra-Löffel Öl, Sahne, Butter oder Nüsse. So lässt sich die Energiezufuhr erhöhen, ohne größere Mengen essen zu müssen. Ein kurzer, verdauungsanregender Spaziergang vor den Mahlzeiten kann den Appetit fördern. Achten Sie außerdem darauf, immer kleine Snacks oder etwas Essbares griffbereit zu haben – so können Sie Appetitphasen direkt nutzen.
Grundsätzlich ist eine vegane oder vegetarische Ernährung auch während einer Krebserkrankung möglich – sie erfordert aber besondere Aufmerksamkeit. Diese Ernährungsformen bringen keine nachgewiesenen Vorteile im Hinblick auf die Krebserkrankung oder den Krankheitsverlauf. Wichtig ist, dass kein Nährstoffmangel auftritt, der den Körper während der Erkrankung und Therapie beansprucht. Besprechen Sie Ihre Ernährungsform daher unbedingt mit Ihrem Behandlungsteam. So kann gemeinsam geprüft werden, ob Ihre Ernährung zur aktuellen Situation passt und wie sie gegebenenfalls ergänzt werden sollte, um Mangelernährung zu vermeiden.
Während einer Chemo- oder Strahlentherapie ist eine besonders gründliche Mundpflege wichtig, um Entzündungen vorzubeugen. Verwenden Sie dazu am besten eine weiche Zahnbürste und verzichten Sie auf scharfe oder reizende Produkte. Liegen bereits Entzündungen vor, können eine Munddusche, medizinische Wattestäbchen und sanfte Mundspülungen ohne Alkohol (z. B. mit Tee, Natronlösung oder Sesamöl) Linderung verschaffen. Bereits vor Beginn der Therapie sollte der Mundraum möglichst gut vorbereitet sein: Eine professionelle Zahnreinigung schafft eine gesunde Ausgangslage. Anstehende Zahnbehandlungen sollten idealerweise abgeschlossen und scharfe Kanten an Zähnen oder Zahnersatz begradigt werden. Achten Sie auch darauf, dass Prothesen gut sitzen und regelmäßig gründlich gereinigt werden.
Der Körper braucht täglich etwa 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit – auch bei Krebs gilt dieser Richtwert, je nach Krankheitsverlauf. Neben Wasser versorgen auch Suppen, Obst und Gemüse mit Flüssigkeit. Warten Sie nicht auf Durst, denn das kann schon ein Zeichen für Flüssigkeitsmangel sein. Starten Sie den Tag mit einem Glas Wasser und halten Sie immer Getränke griffbereit, z. B. in einer Karaffe oder Trinkflasche. Abwechslung bringen Obstscheiben im Wasser, Smoothies oder alkoholfreies Weizenbier.
Eine radikale Ernährungsumstellung ist bei einer Krebserkrankung nicht empfehlenswert – vermeiden Sie unnötigen Stress. Entscheidend ist, dass Sie Ihrem Körper ausreichend Energie und Nährstoffe zuführen, um ihn während der Erkrankung und Therapie bestmöglich zu unterstützen. Viele Patient:innen entwickeln veränderte Vorlieben oder Verträglichkeiten, auf die es wichtig ist, flexibel einzugehen. Langfristig kann es sinnvoll sein, sich ausgewogen und möglichst gesund zu ernähren, doch der Fokus sollte stets auf Ihrem Wohlbefinden liegen.
Dieser Text entspricht den redaktionellen Standards der J&J withMe und wurde von einem Mitglied des redaktionellen Beirats der J&J withMe geprüft. Lernen Sie hier den medizinischen Beirat unserer Redaktion kennen.
EM-150081